Quelle: www.handelblatt.com
16.05.2023 Text u.U. gekürzt Der ehemalige Spitzenmanager hat im Prozess um manipulierte Dieselmotoren ein Geständnis abgelegt. Damit dürfte er um eine Gefängnisstrafe herumkommen. Im Betrugsprozess um den Abgasskandal bei Audi hat der frühere Vorstandschef Rupert Stadler ein Geständnis abgelegt. Stadler sprach in der Verhandlung vor dem Landgericht München am Dienstag allerdings nicht selbst, sondern ließ seine Verteidigerin Ulrike Thole-Groll eine Erklärung verlesen. „Ich sehe für mich ein, dass es ein Mehr an erforderlicher Sorgfalt bedurft hätte“, sagte die Anwältin in Stadlers Namen. Dass Fahrzeuge manipuliert worden seien und dadurch Käufer geschädigt worden seien, „habe ich zwar nicht gewusst, aber als möglich erkannt und billigend in Kauf genommen.“ Auf die Frage von Richter Stefan Weickert, ob er sich die Worte zu eigen mache, sagte Stadler lediglich: „Ja.“ Damit ist Stadler das erste Mitglied des VW-Konzernvorstands, das vor Gericht den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Dieselskandal eingeräumt hat. Die Wirtschaftsstrafkammer hatte dem 60-Jährigen bei einem umfassenden Geständnis und Zahlung von 1,1 Millionen Euro eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Dieselskandal: Rupert Stadler hatte jahrelang seine Unschuld beteuert Die Staatsanwaltschaft hat der vom Gericht vorgeschlagenen Absprache bereits zugestimmt. Stadler hatte sein Geständnis Anfang Mai zwar angekündigt, sich allerdings noch Vorbereitungszeit ausbedungen. Nun machte er seine Ankündigung wahr.